Nach einigen Ruhetagen in Antofagasta della Sierra machen wir uns wieder auf den Weg. Unser Ziel ist Piedra Pomez, eine Gegend mit ganz besonderen Felsformationen…
Die ersten Kilometer fahren wir auf feinem Teer und wir geniessen das schnelle Vorankommen ohne Verkehr. Wir rollen an Lavafeldern und schönen Sanddünen vorbei.
Doch bereits nach rund 50km befinden wir uns wieder auf Schotterstraßen…
…dafür ist die Landschaft umso beeindruckender.
Einmal mehr ist die Gegend wasserarm. Von der Oase Antofagasta della Sierra haben wir uns mit 14 Liter Wasser beladen – das muss bis am kommenden Tag am Abend reichen. Allerdings ist es heute ein paar Grad wärmer als es wir uns gewohnt sind…
Unterwegs treffen wir auch heute wieder auf Wüstenfüchse. Ich hoffe nur, sie lassen meinen Sattel in Ruhe, ansonsten bleibt nicht mehr viel davon übrig…
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Das ist auch hier nicht anders. Als wir einer Jeep-Spur entlang folgen, um eine vermeindliche Abkuerzung zu nehmen, befinden wir uns plötzlich vor einem Abgrund.
Zum Glück gibt es mit dem Velo fast immer einen Ausweg. Auch wenn dieser steiler als gewohnt ist…
Wir erreichen Piedra Pomez: Wirklich eine sehr beeindruckende Landschaft mit unzähligen vom Wind und Sand geformten Bimsstein-Felsen.
Ähnlich wie auf dem Slickrock in Utah lässt es sich auch hier vorzüglich zwischen den Felsen herumfahren.
Wir kriegen fast nicht genug davon.
Die Suche nach einem geeigneten Platz für unser Zelt nimmt einige Zeit in Anspruch. Ich nehme an ihr erratet es bereits – der liebe Wind pfeift uns wiedermal zügig um die Ohren. Einmal mehr ist deshalb Windschutz gefragt.
Schliesslich finden wir einen geeigneten Platz.
Obwohl es auch hier noch ziemlich stark windet. Zur Sicherheit spannen wir unser Zelt mit allen auffindbaren Steinen ab.
Dafuer gehört der Zeltplatz zu einer der schönsten der wir hatten.
Auch der Sternenhimmel ist wunderschön.
Sogar einen sogenannten Kometen-Nebel (fernes Sonnensystem) laesst sich mit blossem Auge sehen. (Oben mitte-links)
Die Felsformationen wirken in der Nacht noch mystischer.
Der Platz hat sich bewährt. Trotz dem starken Wind haben wir wunderbar geschlafen…
…und geniessen den Sonnenaufgang.
Natürlich macht es am Morgen immer noch genauso viel Spass auf den Felsen Velo zu fahren.
Schweren Herzens verlassen wir Piedra Pomez.
Die Strasse wir mit jedem Kilometer schlechter…
…bis wir schlussendlich schieben muessen.
Dafür ändert sich die Landschaft auf der andern Passseite komplett. Es hat endlich wieder Wasser und wir sehen sogar einige Kühe. Aber das absolute Highlight ist der Campingplatz direkt an heissen Quellen. Unmöglich einen anstrengenden Velotag besser zu beenden.
Hatten wir in den letzten Tagen zu wenig Wasser, haben wir jetzt zu viel. Wir fahren durch eine enge Schlucht und müssen an den Engstellen immer wieder den Fluss durchqueren.
Am Anfang ist dieser noch klein und wir schaffen es sogar mit trockenen Füssen ans andere Ufer…
Am Wegrand treffen wir immer wieder auf Felsformationen, welche von Vögel bewohnt werden.
Bis zum Mittagessen haben wir den Fluss bereits 47 Mal überquert. Immer noch mit mehr oder weniger trockenen Füssen.
Danach hören wir auf zu zählen. Es sind aber sicherlich nochmals mindesten 40 Überquerungen. Und das mit den trockenen Fuessen geben wir ebenfalls auf. Da der Fluss immer grösser, breiter und tiefer wird. Aber wenn die Schuhe erstmal richtig nass sind, kommt es irgendwie auch nicht mehr darauf an…
Irgendwann ist die letzte Flussdurchquerung geschafft und wir erreichen den Asphalt.
So gerne wie wir auf Schotterstrassen unterwegs sind, wir freuen uns trotzdem jedes Mal, wenn wir irgendwo Asphalt erreichen.
Wie in jeder Stadt, steuern wir schnurstracks zum ersten Laden. Hier werden wir sogar noch mit einem isotonischen Getränk beschenkt. Nur das beste für die Schweizer Velofahrer :-)
Hier rollt noch Fahrzeuge über die Strasse welche in der Schweiz nicht mal zur MFK in die Garage gelassen würden.
Wandmalereien sind auch hier sehr beliebt.
Für uns geht weiter in die Kleinstadt Fiambala. Dort geniessen wir einige Ruhetage, essen viel vom guten argentinischen Glace und freuen uns über die ungewohnte Wärme auf 1500m Höhe.
Bald geht es aber nochmals richtig in die Höhe. Mehr davon im nächsten Blogbeitrag.