In Caraz goennen wir uns zwei Ruhetage. Zu einer kleinen Ueberraschung kommt es, als ich die Bremsbelaege meiner Vorderbremse wechseln moechte. Es stellt sich heraus, dass wir die falschen Ersatzbelaege dabei haben :-(
Velogeschaefte sind in Peru rar gesaeht… Nach einigem Ueberlegen entscheiden wir uns einen „Ausflug“ nach Huaraz zu machen. Mit dem Minibus sind die 70km in zwei Stunden zurueckgelegt und die Belaege finden wir tatsaechlich in einem kleinen Trekkingladen.
Unschoener Nebeneffekt des Ausfluges ist leider, dass ich beim Mittagessen mit dem Poulet-Sandwich keine gute Wahl getroffen habe… Mit etwas unruhigen Magen gestaltet sich die Rueckreise im Minibus etwas weniger entspannt. Mit viel Frischluft am Fenster ueberstehe ich es aber gerade knapp bis nach Caraz zurueck. Immerhin ist der Spuk einen halben Tag spaeter wieder vorbei und wir sind startklar.
Der Start der Etappe ist denkbar einfach, es geht naehmlich einfach bergab. Dies durch den spektakulaeren Canon del Pato.
Der Strassenbau muss sehr herausfordernd gewesen sein. Auf kurzer Strecke passieren wir 35 unbeleuchtete Tunnels.
Auf 1200m campen wir neben dem Fluss. Die Landschaft erinnert mit den grossen Kakteen an Arizona. Es ist erstaunlich wie vielfaeltig die Landschaft in Peru ist.
Hier startet der 3000m Aufstieg zum Pass auf 4200m. Wir nehmen uns zwei Tage Zeit…
Trotz der ausgepraegten Trockenheit ist es erstaunlich, dass doch jeder geeignete Flecken Land landwirtschaftlich genutzt wird.
Verschiedene Strassennutzer ;-)
Hunde sind ja eigentlich der Velofahrer-Feind Nummer 1, aber ganz selten gibt es auch Ausnahmen. Wie hier der Hund des Hostel-Inhabers.
Einkaufen im kleinen Dorf Yamac. Bis wir jeweils alle noetigen Lebensmittel eingekauft haben, sind wir mit allen Ladenbesitzern per du und bekannt im ganzen Dorf ;-)
Auch um zu einem Nachtessen zu kommen, gestaltet sich langwierig. Nach unserer Bestellung passiert lange nichts und wir vertreiben uns die Zeit mit einer Runde Rummy. Nach langer Zeit werfen wir einen Blick in die Kueche und treffen die Besitzerin schlafend auf dem Sofa an…
Die Menge an VW Kaefern die wir in Peru antreffen ist erstaunlich. Viele sind noch gut in Schuss.
Argwoenische Beobachter am Strassenrand.
Kurz vor dem Pass. Das schlechte Wetter ist uns dicht auf den Fersen.
In Fahrtrichtung sieht es besser aus.
Trocken erreichen wir den Pass und freuen uns auf die verdiente Abfahrt.
Die Vielfalt an Mais ist erstaunlich und definitiv groesser als der „genormte“ Suessmais den es in der Schweiz gibt.
Mit dem letzten Tageslicht kommen wir in einem kleinen Dorf an. Wieder Erwarten gibt es kein Hotel. Der Ladeninhaber verweist uns auf den Dorfplatz, als wir nach einem Ort zum Campen fragen. Einmal mehr sind wir dankbar ueber die unkomplizierte Art der Peruaner. Der Platz ist ziemlich ausgestorben und wir schlafen unter dem leisen Geraeusch des Nieselregens gut und tief.
Am Morgen als wir das Zelt oeffnen, staunen wir nicht schlecht, da sich inzwischen Duzende von Schulkindern inklusive ihrer Lehrpersonen um unser Zelt versammelt haben. Es stellt sich heraus, dass das Gebaeude nebenan die Schule ist und wir auf dem Pausenplatz campiert haben.
Eine zuvorkommende Lehrperson bietet uns sogar noch die Option an, in einem Raum der Schule in Ruhe auszuschlafen. Uns ist es jedoch mehr nach einem Fruehstueck und wir machen uns unter wachsamen Blicken daran das Zelt zusammenzupacken.
Alles in Allem zeigt die ungeplante Campingaktion einmal mehr die angenehme Art der Peruaner.
Zum Thema Uebernachtung laesst sich allgemein sagen, dass dies in dieser Gegend von Peru sehr herausfordernd sein kann. Hotels sind relativ rar und oft mangelt es an flachen Plaetzen zum campieren. Die wenigen flachen Plaetze sind oft von der Strasse einsehbar, was wir wenn immer moeglich vermeiden moechten. Nach unserer Erfahrung ist es besser und sicherer auf die Leute zuzugehen und direkt nach Erlaubnis zum Campen zu fragen. Bis anhin haben wir so immer eine gute Loesung gefunden.
Ein weiterer VW Kaefer, diesmal in etwas laediertem Zustand.
Camping-Romantik ;-)
Wunderschoenes Wandbild in Pomabamba. Direkt dahinter ist unser Lieblingsrestaurant.
Abstecher in die Hochebene bei Jancacucho.
Die Schwemmebene ist ein einziger grosser Campingplatz. Wir fragen eine Bauernfamilie in der Naehe um Erlaubnis, und mit dem Kauf einer Flasche Bier und etwas Trinkgeld ist der Deal besiegelt ;-)
Jasmin, die Tochter vom Bauern nebenan, leistet uns etwas Gesellschaft. Einen eReader hat sie anscheinend noch nie gesehen…
Abends werden die Alpacas zusammengetrieben.
Die Wolken sind etwas zaeh, aber am fruehen Morgen zeigt sich der Pucahirca Sur und Rinrihirca.
Die waermende Morgensonne hat uns erreicht.
Sonntagsmarkt in Pomabamba.
Auch in Peru ist Fussball beliebt. Nachteil fuer uns ist, dass deshalb alle Restaurants in der Umgebung geschlossen sind :-(
Einmal mehr sind wir am (geografischen) Tiefpunkt angekommen und es steht ein laengerer Aufstieg an.
Camping kurz vor dem Pass bei Nieselregen.
Wieder Erwarten reisst die Wolkendecke am Vormittag auf und beschert uns damit eine bombastische Rundumsicht auf die 6000er der Umgebung.
Mit so einer Aussicht faehrt es sich trotz duenner Luft und holprigen Strassen fast von alleine.
Aussicht auf den Chopicalqui.
Im Hintergrund der Yanapacca.
Huascaran 6768m, der Namensgeber des Nationalparkes und hoechster Gipfel der Cordillera Blanca.
Die letzten Meter zum 4710m hohen Pass „Porta Chuelo de Llanganuco“.
Der Pass ist erreicht und wir werden mit einer super Aussicht auf drei 6000er belohnt.
Blick auf die Lagunen Orkoncocha und Chinan Cocha herunter. Dazwischen wir unser heutiger Campingplatz sein.
Erstmal gibt es ein paar Hoehenmeter zu vernichten.
Rasant geht es um die unzaehligen Kurven.
Startpunkt zur bekannten Laguna 69. Den Anblick der unzaehligen Tourbusse und Taxis ersparen wir euch.
Camping zwischen den Lagunen. Fliessend (sehr) kaltes Wasser direkt nebenan ;-)
Blick auf den Huandoz Sur im Mondlicht.
Immer einer der schoensten Momente des Tages. Die Morgensonne laesst den Frost der Nacht innerhalb von Minuten dahinschmelzen und sorgt fuer warme Temperaturen. So schmeckt der Morgenkaffee umso besser.
Panoramabild der Laguna Chinan Cocha.
Weil uns der letzte Pass so super gefallen hat, beschliessen wir auch den zweiten Pass des Huascaran-Nationalparkes zu befahren. Einmal mehr, mit einem super Blick auf den Namensgeber Huascaran, rollen wir auf feinstem Asphalt wieder in die Hoehe.
Der feine Asphalt bleibt bestehen, die Luft wird aber langsam duenner…
Frittiertes Brot mit Avocado – nicht gerade die leichtverdauliche Sportnahrung. Aber schmecken tut es.
Eingekauft hatten wir ja eigentlich frisch gebackenes Brot. Aber waehrend wir uns am Abend am Fluss gewaschen haben, hat ein frecher Strassenkoeter das Brot aus unserem Lunchsack geklaut. Die in letzter Sekunde nach ihm geworfenen Steine waren leider zu spaet und der Hund trabte zufrieden davon.
Der hoechstgelegene Tunnel der Welt durchquert den Berg auf 4736m.
Fuer die Velofahrer geht es ueber die alte, inzwischen zerfallene Passstrasse noch etwas hoeher hinauf.
Die letzten Meter bis zur 4890m hohen Punta Olimpica.
Unerwartet ist eine peruanische Band vor dem Tunneleingang beim Fotoshooting…
Abfahrt – einmal mehr erinnert die Strasse mit den unzaehligen Serpentinen ans Stilfserjoch.
Frostige Nacht. Aber in unseren dicken Daunenschlafsaecken ist es warm.
Am Morgen rollen wir gemuehtlich ins Tal und erholen uns von den Strapazen der letzten paar Tage.