Der Kratersee Quilotoa ist zwar wirklich wunderschön und fotogen, aber akuell ist es mit dem eisigen Wind und der Kälte auf 4000m nicht der richtige Ort für einen Ruhetag. Wir rollen daher knapp 1000hm hinunter nach Zumbagua und geniessen dort die angenehme Wärme. In der Bäckerei hören wir unerwartet Schweizerdeutsch. Eine Familie aus Basel ist für drei Monate in dieses Dorf gezogen und arbeitet im lokalen Spital.
Wie so oft in Ecuador werden wir bei Sonnenuntergang von einem wunderschoenen Sonnenuntergang ueberrascht.
Am naechsten Tag geht es wieder weiter. Zur Mittagszeit kommen wir in Angamarca an. Es ist ein Feiertag und ein Dorffest ist im vollen Gange… Die Dorfjugend klettert an einem fünf Meter hohen Baumstamm hoch und wirft anschliessend die oben befestigten Geschenke ins Publikum hinunter. Bei einigem Plastikzeugs funktioniert das gut, die 2.5l Colaflasche zerberstet dann aber am Boden, da sich niemand traut das schwere Ding abzufangen…
Unsere Bikes sind der grosse Hit bei der Dorfjugend und es gibt ein paar wacklige Probefahrten durchs Dorf.
Eine gute Gelegenheit unser Spanisch etwas zu reaktivieren…
Nach der Mittagspause geht es eine sehr steile Schotterstrasse hinauf. Nur in den vereinzelten Weilern gibt es ein paar flache Passagen.
Ebene Flaechen zum campen sind Mangelware. Zum Glueck bietet uns ein Bauer einen Platz auf seinem Grundstueck an. Gegen einen Kaffee morgen um sieben Uhr, meint er verschmitzt…
Der Sonnenuntergang ist wunderschoen und das Nebelmeer liegt weit unter uns.
Wie abgemacht kommt unser Gastgeber puenktlich aufs Zmorgenessen vorbei. Kaffee und Porridge… Vor lauter Essen verpasst er aber prompt den vorbeifahrenden Viehtransporter, dem er seine Kuh zum Verkauf auf dem Wochenmarkt mitgeben wollte. Auch ein Sprint ueber die Wiese hinab zur Strasse nuetzt nichts mehr. Er meint dass wohl noch ein zweites Fahrzeug vorbeikommen wird. Wir druecken ihm die Daumen, dass es klappt.
Ueberraschenderweise wartet die Abfahrt nach Simiatung mit einigen Singletrails auf. Nicht schlecht, auch wenn es dann im letzten Teil gar etwas zu ruppig wird und wir stossen muessen.
Das Dorf Simiatung ist dann ein ziemliches Lowlight. Nur mit Muehe finden wir Zimmer und am Abend sind alle Restaurants geschlossen. Ein Ort von dem man gerne wieder weiterradelt.
Lamas und Alpacas werden hier als Nutztiere gehalten.
Bei schoenem Wetter aber einem kalte und zuegigen Gegenwind radeln wir dem 6000m hohen Vulkan Chimboraze entgegen.
Kaum sind wir im Nationalpark angekommen, wimmelt es nur so von sogenannten Vicuñas.
War der Gipfel aus der Ferne noch wolkenfrei, ist er nun ab dem Mittag bereits in Wolken gehuellt. Die Groesse laesst sich aber trotzdem gut erahnen.
Wir uebernachten beim Nationalparkzentrum und haben dann am kommenden Morgen das Glueck den Chimboraze in seiner ganzen Pracht zu sehen.
Die letzten 500hm bis auf 4800m sind kein Zuckerschlecken. Duenne Luft und, ihr werdet es erraten, starker und kalter Gegenwind erschweren das Vorankommen.
Die tolle Aussicht laesst aber die Strapazen vergessen.
Ebenfalls ein guter Motivator ist die Aussicht, dass wir nun von 4800m bis auf Meereshoehe hinunterfahren koennen. Fast 5000m Abfahrt.
Der Gegenwind ist zum Rueckenwind geworden und schiebt uns mit seiner Kraft ueber die anfaenglichen Wellblechpisten.
Schon bald geht der Weg in einen schoenen Singletrail ueber.
Gegen Mittag ist der Chimboraze bereits wieder in Wolken gehuellt. Aber mit der „Aussicht“ auf die endlose Abfahrt kuemmert uns das nun nicht mehr wirklich.
Einen Videoclip mit ein paar Impressionen zu der Abfahrt gibt es hier: https://www.instagram.com/p/Bklb0WcnYjm/
Wir durchfahren mehrere Klimazonen und kommen schliesslich auf Meereshoehe an. Bananen und Kakao wachsen am Strassenrand.
Von Babahayo geht es mit dem Nachtbus weiter in Richtung Peru. Um Mitternacht geht es los. Nicht gerade die optimale Reisezeit, aber die anderen Verbindungen waeren noch muehsamer gewesen.
Die Fahrt im relativ bequemen Nachtbus verlaeuft problemlos. So problemlos, dass wir bereits um 4.30 ankommen. Wir warten den Tagesbeginn bei einigen Tassen Kaffee an einem Marktstand ab und radeln dann die paar Kilometer bis zum Zoll.
Ein paar Stempel spaeter ist es dann soweit. Wir sind in Peru…
GPS-Track Ecuador Teil 2
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