Bikepacking Arizona Trail – Teil 2 – Tucson bis Phoenix

Rob steht mit seinem bepackten Bike am Strassenrand und winkt uns zu. „Are you guys racing the AZT?“ Wir befinden uns mitten im Feld vom diesjährigen Arizonatrail-Race. Die Schnellsten haben uns schon vor vielen Stunden überholt als wir geschlafen haben, nun treffen wir aber auf diejenigen die es ein wenig gemütlicher nehmen. Rob aus Schottland ist einer von ihnen. Irgendwie passt er mit seinem kleinen Bierbauch und seinen 50 Jahren nicht so richtig zum Bild des AZT-Racer, aber er ist schon zum vierten Mal dabei und scheint den nötigen Biss für die 800 Meilen zu haben. Er nimmt es verhältnismässig gemütlich und hat Zeit für einen Schwatz mit uns beiden. Bei der Weiterfahrt treffen wir noch auf weitere Racer. Einige von ihnen sind sogar mit Singlespeed-Bikes ohne Federgabel unterwegs. Fraglich ob man die Trails damit wirklich geniessen kann…

Die Oracle-Ridge ist berühmt berüchtigt. Steinig und von Büschen überwuchert sorgt sie für viele Schiebe- und Tragepassagen. Als das Gröbste bereits vorbei ist, kippt eine kleine Steinplatte beim drüberfahren um und zertrennt zwei von meinen Speichen. Mit der Kevlarspeiche kann ich weiteren Schaden begrenzen und noch nach Oracle rollen, aber ein Besuch beim Bikeshop ist unvermeidlich. Seither habe ich zwei passende Speichen im Innern von meinem Lenker verstaut…

Mit einem frisch zentrierten Laufrad geht es voll bepackt für die nächsten drei Tage wieder los.

Wasser ist ein seltenes Gut in der Wüste und entsprechend tanken wir bei den guten Quellen mit sauberem Wasser unsere Flaschen komplett auf.

 

Das sogenannte Gila-Monster ist eine giftige Echsenart er wir ab und zu begegnen. Sie ist aber nicht wirklich angriffslustig und ist mehr daran interessiert Vogelnester zu plündern als in knackige Biker-Waden zu beissen. Da machen uns die hierzulande verbreiteten Klapperschlangen schon mehr Sorgen…

 

Der Trail entlang dem Gila-River wird zu Recht als Highlight des Arizonatrails bezeichnet.

 

Schatten ist Mangelware. So begnügt man sich schon mit wenig davon ;-)

 

Auch Wasser ist knapp. Gestartet sind wir am Morgen mit acht Liter Wasser. Am frühen Nachmittag sind unsere Vorräte erschöpft und wir kommen nicht darum herum aus diesem von einer Klapperschlange „bewachten“ Tümpel Wasser zu schöpfen. Nach dem Wasserfilter ist das Wasser aber glasklar und schmeckt gut.

 

Beim Essen für drei Tage kommt einiges zusammen. Um Gewicht zu sparen setzen wir auf die Klassiker der Trekkingküche. M&M’s zum Dessert dürfen natürlich nicht fehlen.

 

Bei der Abfahrt werden wir von ganzen Feldern von Blumen überrascht.

 

Kaktustransport ;-)

Infos zum Arizonatrail gibt es hier: https://www.sinvia.ch/infos-bikepacking-arizona-trail-azt/