Relativ ausgeschlafen entstiegen wir dem bequemen Nachtbus in Dehli und wurden von einer Horde nerviger Taxifahrer umworben. Dehli hat ja den Ruf eine ziemlich nervtoetende Stadt zu sein, allerdings war dann schlussendlich alles nur halb so schlimm. „Trau keinem Rischkafahrer“ ist aber auf jedenfall Regel Nummer 1. :o)
Nach einigen Tagen im heissen und stickigen Dehli war es dann aber im wahrsten Sinne des Wortes Zeit fuer eine Luftaenderung. Wir entschieden uns fuer den Weg Ueberland, schliesslich wollten wir unbedingt mal mit den beruehmten indischen Zuegen fahren… Was sich uebrigens als sehr bequeme Reiseart entpuppte.
Unsere erste Station in Nepal war Pokhara. Pokhara ist nach Kathmandu die zweitgroesste Stadt Nepals und daneben ein ziemlich huebsches Touristenstaedtchen.
Nach den uneingeschraenkten Trekkingmoeglichkeiten in Indien waren wir hier in Nepal mit einem Haufen Buerokratie konfrontiert. Fuer den geplanten Manaslutrek waren 4 verschiedene Permits und ein Haufen Passfotos noetig. Ganz zu schweigen von einer Handvoll Dollars, welche vollumfaenglich in den Faengen der korrupten nepalesischen Behoerden verschwinden… Der Gipfel war dann, dass wir fuer ein Permit der „Restricted Area“ extra nach Kathmandu reisen mussten. Aber janu, mer hend ja Ziiit….. In Kathmandu ging dann der Buerokratiekram zuegig ueber die Buehne. Nach kurzem hin und her hatten wir einen Porter und einen Guide gebucht und konnten endlich starten.
Unser Reisetermin ins Trekkinggebiet fiel prompt in die Zeit des wichtigsten Festival im Hindu-Jahr und die Busse waren zum bersten voll. Corina und ich kamen in den „Genuss“ von einem spartanischen 1 1/2 Sitz neben dem Busfahrer. Beim ersten Stopp quetschte sich dann noch eine Dame neben Corina die unsere Nasen mit ihrem penetranten Schweissgeruch schwer belastete. Hinzu kam noch, dass wir in einem „Videobus“ gelandet waren und direkt unter dem Lautspraecher sassen. Die naechsten drei Stunden waren wir dem droehnenden Sound eines kitschigen Hindifilmes ausgeliefert der von der Qualitaet her an einen rauschenden Langwellensender aus einem fernen Land erinnerte, einfach in voller Lautstaerke!! ;-) Wegen dem Festival, waren, neben Personen, auch Geissen haeufig gesehene Gaeste. So sahen wir ganze Buesse voll mit Geisen, innen und aussen. Bei unserem Bus, mussten sich die Geisen mit einem Outdoorplatz begnuegen. Auf dem Gepaecktraegern angebunden, standen sie auf dem Dach und genossen den Fahrtwind. Noch nicht ahnend dass bald ihre letzte Stunde geschlagen hat und sie geopfert werden wuerden….
In Gorka angekommen entstiegen wir erleichtert aus dieser Hoellenmaschine auf vier Raedern. Nun waren nur noch 30 Kilometer zu fahren. Dass in Nepal aber auch 30km eine Tortur sein koennen, sollten wir bald erfahren. Der Anschlussbus nach Arugat war bereits ausgebucht und wir mussten uns zusammen mit 20 anderen Nepali mit Plaetzen auf dem Dach begnuegen. Also hiess es sich festklammern und vor den zahlreichen Telefonleitungen den Kopf genug frueh einziehen. Nach einer halben Stunde gab es ein kurzes aber haessliches metallisches Krachen und unser Bus war gestrandet. Nach einiger Zeit tuckerte dann tatsaechlich ein neuer Bus daher und wir wechselten fliegend von Dach zu Dach. Noch enger zusammengepfercht gings weiter ueber die holprige Lehmpiste. Das Gewanke des Busses fuehlte sich auf dem Dach wie das Schaukeln eines Schiffes in einem Sturm an und an den rauhesten Stellen lief es uns dann wirklich kalt den Ruecken hinunter. Nach 7 Stunden (!!!) und einem schon fast kitschigen Sonnenuntergang kamen wir dann in Arugat an, duschten die dicke Staubschicht von unseren Koerpern und fielen nach einer grossen Portion „Dal Bhat“ totmuede ins Bett.
Am naechtsten Tag gings endlich zu Fuss auf sicherem Boden los… Arugat liegt auf 500m ueber Meer und hat ein tropisches Klima. Der erste Teil unseres Trekkings fuerte uns also durch warme Gefielte, sodass wir eher frueh starteten und uns in der Hitze des Nachmittages jeweils in einem Bach erfrischten. Da die Manasluregion bezueglich Trekkingtourismus noch relativ unterentwickelt ist, waren unsere Uebernachtungsmoeglichkeiten recht einfach. Meist waren es Familien die 2-3 Zimmer zur Verfuegung stellten und am Abend das nepalesische Nationalgericht Dal Bhat kochten. Dal Bhat ist Reis mit Linsensuppe und dazu gibt es meist noch Kartoffeln mit Curry. Die Nepalesen ernaehren sich Tag fuer Tag davon und schaufeln mit den baren Fingern haufenweise davon in sich rein. Wir beiden verwoehnten Europaer schluckten dann nach den ersten paar Tagen schon etwas leer ueber diesen eintoenigen Speiseplan. Da aber unser Guide, Manus, auch als Trekkingkoch gearbeitet hatte, nahm er ab und zu den Kochloeffel selbst in die Hand und sorgte fuer Abwechslung auf dem Speiseplan!
Nachdem uns in den ersten Tagen die Hitze zu schaffen gemacht hatte, kamen wir nun in hoehere Gefielde und mit jedem Tag aenderte sich die Vegetation und die Landschaft. Am fuenften Tag kam dann auch endlich der Gipfel des Manaslu in Sicht. Der Manaslu ist mit 8156m der achthoechste Berg der Welt und ist leicht durch seinen Doppelgipfel zu erkennen. Hier auf rund 3000m erinnerte die Landschaft und die Granithaeuser ans Tessin, waeren da nicht die Gebetsfahnen und Affenfamilien die von den Baeumen runterschauten… So wie sich die Landschaft aenderte, aenderten sich auch die Leute. Waren die unteren Regionen noch von Nepalesen der Rai-Kaste besiedelt die vorallem Reis und Getreide anpflanzten, waren die hoehergelegenen Regionen von Exiltibetern besiedelt die eher von Viehzucht und dem Handel mit Tibet lebten. Die Trekkingroute wurde daher auch von richtiggehenden Karawanen von Yaks begangen, welche die billigen chinesischen Waren ueber die mehr als 5000m hohen Paesse von Tibet nach Nepal transportierten.
Fuer den Fall der Faelle hatten wir auf diesem Trekking noch ein Zelt dabei, welches wir aus 3 wichtigen Gruenden auch sehr gut gebruachen konnten. 1. In den tieferen lagen diente es als Schutz von den unzaehligen Muecken. 2. Zum Teil waren die Lodges sehr rudimentaer und wir zoegen es vor ohne die Gesellschaft eines nepalesischen Streichelzoos in unseren „eigenen vier Waenden“ zu schlafen. 3. War es in der Hoehe waermer in unserem Zelt als in den Lodges zu schlafen.
In der Nacht bevor wir den 5100m hohen Larkepass in Angriff nehmen wollten begann es prompt zu schneien und so machten wir uns in der Morgendaemmerung bei leichtem Schneefall auf zum Pass. Schon nach kurzer Zeit rissen die Wolken aber auf und gaben den Blick frei auf das umwerfende Panorama. Aus sicherer Distanz konnten wir immer wieder Lawinenabgaenge beobachten die von den steilen Flanken des Manaslu hinunterdonnerten. Nach einer kurzen Pause auf dem Pass begannen wir den Abstieg, der wegen dem Schnee sehr rutschig war… Mit mehr als genug Hoehenmeter in den Knien kamen wir dann wohlbehalten aber muede in Bimtang an. In zwei weiteren kurzen Tagen wanderten wir aus dem Tal heraus, bis wir auf den Annapurnatrek trafen. Dort verabschiedeten wir uns von Porter und Guide und einem Teil von unserem Gepaeck um dann saelbstaendig noch einen Teil des bekannten Annapurnatrecks zu laufen. Schon in der ersten Lodge war klar wieso der Annapurnatrek inzwischen den Uebernahmen „Applepie-Trek“ traegt. Uns erwartete bezueglich Essen die Qual der Wahl… Nach der Dal Bhat-Diet der letzten zwei Wochen eine richtige Wohltat. Mehr vom Annapurnatrek dann aber spaeter….
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Das mann keinem rischkafahrer trauen kann das weissen Corina und ich schon von Ho Chi Minh city ;-) Aber mit viel spass lese ich deinen erlebnissen!! Enjoy! x Anika
Hallo Corina e Philipp,
da Vus dus san ins leger da tuttas caussas,propi aventura en uorden. Il mund ei aschi pigns, saveis communicar spert Vossas aventuras a nus. Da lautra vart ei il mund aschi gronds, la beinstonza che nus havein cheu sa buca surmontar tut ils confins! Denton fagein nus pli enpaglia nies planet che quels leu, ni semeglia ei mo?
Vinavon aschia e tut bien, engrazia cun cordials salids da Paulin cun Rita